Einer Aktion des Leichtathletik Kreises Chiemgau in Zusammenarbeit mit Innovation und Sport Oberauer und SUN Sport Praxenthaler in Traunreut sind über dreißig Laufbegeisterte gefolgt, die es sich schon immer mal vorgenommen bzw. gewünscht hatten einen Marathonlauf zu bestreiten, es aber oft nicht gewagt hatten dieses Unterfangen zu beginnen. Drei Monate spezielles Marathontraining lag nun hinter, und 42 km Straße noch vor Ihnen. Sie waren vollgepackt mit Kohlehydraten, Flüssigkeit und allerlei nützlichen Ratschlägen. Das Abenteuer Marathon, von dem niemand im voraus wissen kann, was einen erwartet, konnte beginnen. Der Start zum 3. medien.marathon München fiel dann pünktlich um 9:00 Uhr, wo ab jetzt alle Theorie müßig war und konzentriert gearbeitet, sprich gelaufen, werden musste.
Den Sieg bei den Männern, durch den Neuseeländer Jonathan Wyatt in 2:23:19 Std. oder bei den Frauen, durch die Triathletin Silke Fersch in 2:44:10 Std. haben viele von unseren Chiemgauer Läufern wohl erst lange nach ihrem Zieleinlauf mitbekommen. Da an diesem Wochenende kein Fußballspiel der Münchner Vereine im Stadion stattfand, konnten alle Teilnehmer ins ehrwürdige Olympiastadion einlaufen. Bei Discomusik, Laserstrahlen und Kunstnebel erreichten die Athleten durch das Marathon-Tor das Stadion. "Die letzten 400m im Stadion vor 10.000 Zuschauern lief es sich von alleine - das war eine unglaubliche Stimmung", schwärmten unsere Läuferinnen und Läufer einhellig. Auch für die Organisatoren war der Marathon eine Mammutveranstaltung. 800 Helfer an der Strecke reichten 15 000 Bananen, 11.000 Energieriegel und 60.000 Liter Getränke. "Trotzdem wurde es zwischendurch richtig hart", berichteten einige der Marathon-Novizen. "Vor allem im Englischen Garten." Der lange kurvige Weg durch Europas größten Stadtpark schien für die Teilnehmer kein Ende zu nehmen. Doch die Strecke entschädigte für viele Leiden - sie glich einer einzigen Sightseeing-Tour: Siegestor, Königsplatz, die Menschenmassen auf dem Marienplatz, wo die Zuschauer die Sportler mit La-Ola anfeuerten - und dann das Finale im Olympiastadion ...
Die Zeiten lagen am Ende zwischen 3:07 und 4:28 Stunden. Keiner der Teilnehmer unserer Aktion hätte sich das zu Beginn vorstellen können. "Jetzt sind sie keine Jogger mehr sondern richtige Läufer", wie von den Initiatoren der Aktion, Werner Oberauer und Bernd Winkler, nach dem Rennen übereinstimmend bestätigt wurde.
Die Ergebnisse im einzelnen:
Frauen: 98. Schuster, Anna 3:31:37, 346. Woitalla, Heike 3:54:04,
432. Bissen, Monika 3:59:01, 741. Ungethüm, Annemarie 4:20:45,
836. Nohl, Gabi 4:28:46 Männer: 512. Mußner, Andreas
3:07:48, 1275. Steinbeißer, Manfred 3:23:49, 1636.
Eisenreich, Stefan 3:28:26, 2151. Thaller, Georg 3:36:13, 2237.
Siglreitmaier, Franz 3:37:27, 2410. Schuster, Frank 3:40:04, 2881.
Maier, Ottmar 3:46:10, 3055. Kiessling, Hans Joachim 3:48:31, 3742.
Ziegler, Norbert 3:56:51, 4013. Failner, Gerald 3:59:27, 4192.
Gärtner, Elmar 4:02:27, 4339. Berger, Maximilian 4:05:23,
4485. Schuster, Peter 4:08:21, 4593. Herlt, Klaus 4:10:24
Leider hatten aber vier von Ihnen die richtige, aber schwere Entscheidung treffen müssen, den Wettkampf aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zu beenden, beziehungsweise mussten auf Grund einer Erkältung sogar ganz auf einen Start verzichten. Ein schwacher Trost mag für sie sein, daß die anstehenden Straßen- und Crossläufe mit der bisher antrainierten Form noch glänzend bestritten werden können und sie, wie auch alle anderen, mit mehr Know-How in eine neue und erfolgreiche Marathonsaison starten können.
Vergessen werden sollten auch auf keinen Fall die 6 Läuferinnen und Läufer, die sich heuer nur auf die Halbmarathondistanz gewagt hatten, aber nächstes Mal ganz bestimmt beim Marathon dabei sein werden. Und vor allem auch nicht diejenigen, welche es nicht mehr bis zum Termin in München erwarten konnten und schon zwei Wochen zuvor in Berlin unter 26000 Teilnehmern ihre 42,195 km bravourös absolviert hatten: 5712. Scheufele, Thomas 3:32:37, 10329. Huber, Helmut 3:54:11 und 1450. Danner, Petra 4:03:57.
Dritte im Gesamteinlauf bei den Frauen wurde erfreulicherweise Birgit Koch von der LG Rupertiwinkel in neuer Kreisrekordzeit von 2:56:55 Std. Die mehrmalige Bayerische Meisterin im Berglauf und über Halbmarathon bestritt hier in München ebenfalls ihren ersten Marathon. Sie trainierte ebenso nach dem Schema, wie die anderen Marathoneinsteiger, natürlich aber unter etwas anderen Gesichtspunkten, was Quantität und Intensität entspricht.
Das Trainingskonzept hat sich offenbar bewährt. Vielleicht werden es noch mehr sein, die nächstes Jahr an den Start gehen wollen. Im BLV Kreis Chiemgau zumindest laufen die Planungen für eine ähnliche Aktion bereits an.